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Doviđenja Hrvatska - Dobar Dan Srbija

Doviđenja Hrvatska - Dobar Dan Srbija

Geschafft. Wir sind in Serbien. Mit negativem Corona-Test und nach zweistündigem Stau an der Grenze entspannen wir nun bei gutem Wetter auf einem (mal wieder) menschenleeren Öko-Campingplatz im Nationalpark Fruska Gora. Zum Glück gibt es hier keine giftigen Schlangen, sodass auch Tüte an die lange Leine darf und ihre Hundeseele baumeln lassen kann :-) Denn die letzten Tage, waren dank Corona, doch wieder etwas aufwendiger als geplant...






Fast mehr Storche als Einwohnende

Zunächst verbrachten wir nach Zagreb zwei schöne Tage in dem Naturschutzggebiet Lonjsko Polje in dem  Ort Čigoć, in dem auf drei Einwohnende ein Storchenpaar kommt. Auf wirklich jedem alten, traditionellen Holzhaus befindet sich ein ca. 900kg schweres (laut Infotafel?) Nest, auf dem die Storche klappern. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir übernachteten auf einem kleinen, familiären Campingplatz mit eigenem Restaurant. Das erste Mal in meinem Leben konnte ich wilde Fuchswelpen beobachten und bei einem Spaziergang durch das Naturreservat sahen wir Löffler (Vogel) und eine alte Rindertierrasse. Bei einer Pause auf einem Vogelbeobachtungsturm erkannte Tüte eine leichte Unterzuckerung, yeah! Danach musste sie sich erstmal in einer Schlammfütze ablkühlen.






Einmal Corona-Test bitte!

Nach langer Rechere, vielen Telefonaten und Hilfe der Campingplatzbetreiberin hatten wir endlich einen Termin für einen PCR-Test in Slavonski Brod erhalten, dessen negatives Ergebnis Voraussetzung für die Einreise nach Serbien ist. Mit fast 100€ weniger pro Person im Portemonnaie machten wir uns nach dem Test weiter Richtung Osten und auf die Spuren meiner Vorfahren.

Auf den Spuren meiner Vorfahren in Ostslawonien

Ganz weit im Osten Kroatiens besichtigten wir den Geburtsort meiner Uroma "Tordinci". Ein kleines Dorf mit zwei Kirchen, auf dem Gelände des ehemaligen Bauernhofs steht nun eine kleine Kaffee-Bar und ein verlassenes Haus. In der Stadt Vincovci, in der meine Oma bis zu ihrem 12 Lebensjahr aufwuchs und aus der sie während des zweiten Weltkrieges fliehen musste, ist ebenfalls nichts mehr von ihrem alten Bauernhof zu sehen. Trotzdem war es schön, die Orte zu besuchen. 

Je weiter wir Richtung Osten fuhren, desto deutlicher wurden die Spuren des Jugoslawienkrieges sichtbar: verlassene Häuser und tiefe Einschusslöcher auf den Fassaden prägen das Bild. Auch soll man in einigen Regionen die Wege nicht verlassen, da immer noch die Gefahr besteht, auf alte Landminen zu treten. Im Vorhinein hatten wir die Dokureihe "Balkan in Flammen" auf ZDFinfo gesehen, um uns zu informieren. Sehr zu empfehlen.

Wir übernachteten in dem Ort Gradiste bei einer sehr herzlichen und gastfreundlichen Familie, die ihr  altes Bauernhaus in ein Bed&Breakfast inklusive Museum umgewandelt hat. Wir fühlten uns 100 Jahre zurückversetzt und genossen das sowohl selbst gemachte Abendessen als auch das traditionelle ostlawonische Frühstück mit Ajvar und Ziegenkäse aus eigener Haltung. Die Gastgeberinnen halfen uns bei der Recherche nach einer möglichen Impfung für Ausländer in Serbien. 




Und so fuhren wir am nächsten Morgen los, um uns hoffentlich in der serbischen Stadt Novi Sad in einem Einnkaufszentrum impfen zu lassen (spoiler alert.: leider erfolglos). 

Geschafft. Wir sind in Serbien. Mit negativem Corona-Test und nach zweistündigem Stau an der Grenze. Einige Kilometer hinter der Grenze kommen uns Flüchtlinge entgegen. Sie laufen neben der Autobahn, ohne Gepäck. Was für eine absurde Szene. Wir verlassen mit unserem Campingbus die EU, um in Serbien Urlaub zu machen. Die Flüchtlinge möchten zu Fuß über die Grenze, um zu überleben...

Auf Wiedersehen Kroatien. Wir kommen bestimmt wieder! Guten Tag Serbien.

Eure Zuckertüten

Kommentare

  1. Welch eine Fülle an Erlebnissen. Man erlebt es an den Bildern mit. Vielen Dank dafür!

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