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Mutterseelenallein im Allgäu

Mutterseelenallein im Allgäu

Nachdem wir Konstanz mit der Fähre Richtung Bayern verlassen hatten, ließen wir uns einen Stopp beim Schloss Neuschwanstein nicht nehmen. In der Nachmittagssonne konnten wir das Märchenschloss, welches wegen Corona geschlossen hat, zumindest von außen, und dafür mutterseelenallein bestaunen. In der Regel wird diese Sehenswürdigkeit sonst von Touristenströmen überrannt, bei unserem Besuch hatten wir eher das Gefühl, in einer Zombie-Apokalypse die einzigen Überlebenden in einem ausgestorbenen Ort zu sein. Naja, ein Virus haben die Corona-Pandemie und eine Zombie-Apokalypse immerhin gemeinsam... dies ist aber mit großer Sicherheit der einzige positive Nebeneffekt von Corona. Denn da die Campingplätze geschlossen hatten, verbrachten wir unsere erste Nacht im Bulli auf einem Parkplatz, um unsere Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen. Dafür mit einem tollen Ausblick auf das Schloss. Auch unsere Tomatenpflanze "Todde" (danke für den Namensvorschlag), welche prächtig wächst und gedeiht, genoss die Aussicht am Fenster. 


Die Nacht war dank Standheizung bei 14 °C im Auto trotz Außentemperaturen von -5 °C sehr angenehm und auch mein Insulin und mein Diabeteszubehör hielten ihre empfohlenen Temperaturgrenzen ein. Am nächsten Morgen hielt Christian als erstes eine ausgiebige Einweihungssitzung auf dem Porta Potti ab, obwohl er sich zuvor lauthals über die Mitnahme dieser Campingtoilette beschwert hatte ;-) 


Wandern in der Ammerschlucht

Weiter ging es die Panoramastraße entlang zu der Ammerschlucht bei Saulgrub. Die Tageswanderung führte uns durch die Schluchtenlandschaft entlang der Ammerleite, durch verschneite Wälder und hoch  hinauf auf Almen - Eine beeindruckende Landschaft, als hätte sie Bob Ross gemalt. Als Höhepunkt beeindruckten die Schleierfälle, die sich über Jahrhunderte aus Kalk und Moos gebildet haben und als Naturdenkmal geschützt sind. Tüte hatte den Spaß ihres Lebens und sauste die hügeligen Wege hinauf und hinunter. Sie bewertete die Wanderung mit fünf von fünf Pfoten und auch wir würden sie zu einer unserer schönsten und abwechslungsreichsten Wanderungen zählen. Da wird eine Unterzuckerung, für die wir die Wanderung kurz unterbrechen mussten, glatt zu Nebensache. 











Das Murnauer Moor

Für die Nacht suchten wir uns einen ruhigen Wanderparkplatz im Murnauer Moor, das größte zusammenhängende Moorgebiet Mitteleuropas. Nach einem gemütlichem Bierchen am Fluss schliefen wir früh ein, und ich leider zweimal in der Nacht wegen Unterzuckerungen, die es in sich hatten, wieder auf. Nach insgesamt einer Flasche O-Saft, einer Banane und zwei Schokoriegeln ließ mich mein Diabetes in Ruhe und ich konnte gegen 4 Uhr endlich wieder einschlafen. Ich hatte die Wanderung und den anschließenden Alkohol wohl völlig unterschätzt...

Beim Frühstück fuhr dann eine Polizeistreife vorbei und fragte uns, ob wir hier eine Übernachtung planten. Wir verneinten und sagten, dass wir nach einem kurzen Spaziergang weiter nach Kroatien wollten. Was ja auch irgendwie stimmte... Also schlenderten wir noch sichtlich müde von der Wanderung und der schlaflosen Nacht durch das Moor, welches sich sicherlich für eine ausgedehntere Wanderung oder Radtour lohnt. Nächstes Mal. Weiter ging es nach Bad Tölz, wo wir auf mobile Daten für die weitere Planung unseres zwar legalen, aber doch aufwendigerem "Grenzübertritts" nach Kroatien hofften... 

Eure Zuckertüten

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